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![]() Die Uniformierung der vorläufigen Reichswehr und des Reichsheeres 1919 bis 1935 |
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Die Entwicklung zur endgültigen Reichswehruniform erfolgte in mehreren Abschnitten und ist Abbild der Entwicklung der Streitkräfte in der Weimarer Republik. Nach der Revolution von 1918 waren die Maxime für die Uniformgestaltung aus politischen Gründen zunächst; Einheitlich, Schlichtheit, Demokratisierung und Verzicht auf althergebrachte Außerlichkeiten (z. B. Schulterstücke), die als vermeintliche Standesunterschiede betrachtet wurden. Dies wird ganz besonders an der Entwicklung der Dienstgradabzeichen deutlich. Hinzu kamen weitere militärische Uberlegungen, wie die Bewährung der alten Felduniform im Weltkrieg und wirtschaftliche Uberlegungen wie der Zwang zur Sparsamkeit, d.h. Rückgriff auf die vorhandenen Bestände. Mit Wirkung vom 19.1. 1919 wurden vorläufige Bestimmungen über die Bekleidung des Friedensheeres (d. h. die Rumpfverbände der "AIten Armee") erlassen. Die vorhandene feldgraue Uniform wurde übernommen und nur mit neuen Tuchstreifen in unterschiedlicher Breite, die je nach Dienstgrad am Oberoder am Unterärmel der Uniform getragen wurden, versehen. Für alle Soldaten wurde eine Schirmmütze mit Kokarde in Landesfarben und eine einheitliche Seitenwaffe, das Infanterie-Seitengewehr Modell 98/05, befohlen. Parallel dazu behielten die zahlreichen Freiwilligenverbände, die sog. Freikorps, ihre alte "kaiserliche" Uniform und versahen sie mit ihren speziellen Uniformabzeichen. Bereits am 5.5.1919 wurden Bestimmungen über Bekleidung und Ausrüstung der vorläufigen Reichswehr herausgegeben. Im wesentlichen wurde auf die bewährte und vorhandene Bekleidung und Ausrüstung zurückgegriffen. Neuerungen waren eine Feldmütze mit Tuchschirm, ferner eine Dienstmütze mit Landes- und Adlerkokarde mit Eichenlaubkranz (ab 29.9.1919) und Vorstoß in Waffenfarbe. Der graue Feldrock, mit vier Taschen, hatte für alle Soldaten auf dem Kragen eine Doppellitze (früher nur Garde-Truppen) mit farbigen Streifen in Waffenfarbe. Auf den Schultern wurden Schulterschnüre getragen. Die Dienstgradabzeichen bestanden aus mattsilberner Tresse, die bei Unteroffizieren auf den Oberärmeln in Winkelform und bei Offizieren auf den Unterärmeln oberhalb der Aufschläge getragen wurden. Zusätzlich trugen alle Soldaten Ärmelspiegel auf den Oberärmeln, die die Truppengattung (Waffenfarbe), den Truppenteil (Zahl oder Buchstaben) und besondere Tätigkeiten anzeigten. Daneben wurden ein zweiteiliger Mantel, für alle Waffengattungen, Stiefelhosen, schwere Schnürschuhe oder Reitstiefel eingeführt. Der Stahlhelm Modell 16, 17 und 18 wurde weitergetragen. 1921 wurden wieder die Schulterstücke für Offiziere und erstmals für Unteroffiziere eingeführt. Mannschaften trugen ihre Dienstgradabzeichen weiter als Ärmelwinkel. Während die ersten Reichswrhruniformen in dunklem Grau gehalten und aus groben Stoffen gefertigt wurden, wurde die Qualität in den Folgejahren besser und nahm einen grünlicheren Farbton an. 1927 wurden für die Ausgehröcke farbige Kragenpatten und Vorstöße eingeführt, die die Uniformen optisch aufwerteten. Diese Uniform wurde bis 1935 beibehalten. |
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21 August, 1999 |
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