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![]() Allgemeine und persönliche Ausrüstungdes Soldaten der "Alten Armee" bis 1918 (ehemals Sammlung Maaß, Lüneburg) |
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Diese Auslagen zeigen einen besonders interessanten Teil der militärischen und persönlichen Ausrüstung der Soldaten aus der Zeit um die Jahrhundertwende bis nach dem 1. Weltkrieg. Betrachtet man das einfache Blechkochgeschirr M-1867 mit dem Feldeßbesteck und vergleicht es mit dem 1 Ltr. Kochgeschirr von 191O, dann wird auch hier Weiterentwicklung und Fortschritt deutlich. Deckenausklopfer, Knopfputzer, die strümpfesparenden Fußlappen (z.T. noch bei der Wehrmacht getragen), Feldmützen M-1907/10 mit und ohne Schirm (Krätzchen), Leinenunterwäsche mit Kammerstempel, Knobelbecher und anderes, zeigen den Stand der persönlichen Ausrüstung des Soldaten vor fast 100 Jahren. Andere Ausrüstungsgegenstände richteten sich nach den Erfordernissen des 1. Weltkrieges. Der Stahlhelm M16, ab 1916 eingeführt, mit einem Gewicht von 1,2kg, wurde die typische Kopfbedeckung für den Grabenkämpfer. Zur Erhöhung des Schutzes gegen Direktbeschuß und Splitter wurden ab 1916 Stirnschilde ausgegeben, die das Gewicht des Stahlhelms auf 3,7kg erhöhten. Weiteren Schutz für Grabenposten bildete der etwa 8 bis 9kg schwere mehrteilige Grabenpanzer (Brustschutz). Ein weiteres charakteristisches und lebensnotwendiges Ausrüstungsstück war die Gasmaske als Schutz vor Gaskampfstoffen, die ab Frühjahr 1915 an der Westfront eingesetzt wurden. Ab Herbst 1915 wurden die ersten Gasmasken aus gummierten Baumwollstoff ausgeliefert. Ab 1917 wurden Gasmasken nur noch aus Leder gefertigt. Aufbewahrt wurden sie in der Bereitschaftsbüchse, die ständig vor der Brust getragen wurde. Insgesamt wurde die persönliche Ausrüstung während des Krieges einfacher und oftmals aus Ersatzstoffen gefertigt. Der Kampf im Graben oder als Sturmsoldat verlangte nach leichter und entsprechender Bekleidung und Ausrüstung. Stiefel wurden bevorzugt durch Schnürschuhe mit Wickelgamaschen ersetzt. Der Sturmsoldat trug nur noch das Nötigste bei sich: Stahlhelm, Gasmaske, Brotbeutel, Spaten, Handgranatenbeutel und Waffe, einschließlich Grabendolch und Grabenkeule (siehe A7V-Vitrine). Die Ausstattung mit leichtem Pioniergerät (Beilpicke, Beil, Drahtschere) nahm zu. Auch wurden erstmals Spezialuniformen für besondere Truppengattung (z. B. Gebirgssoldaten, Flieger, Kraftfahrer und Panzerwagenbesatzungen) eingeführt, die der besonderen Verwendung Rechnung tragen sollten. |
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05 September, 1999 |
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