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![]() Panzer-Modellbau |
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Das Panzermuseum Munster zeigtin allen Ausstellungshallen und in unterschiedlichem Zusammenhanginsgesamt ca. 130 Panzermodelle. Diese große Zahl mag Besucher überraschen: wir wollen daher etwas zum Thema "Modellbau" sagen, ohne dabei Vollständigkeit anzustreben. Modelle sind maßstabgerecht verkleinerte "Bauten" eines größeren Originals in anderem Material. Die Methode stammt aus der Architektur und der Kunst. Auf diesen Gebieten wurden zu errichtende Bauwerke/Kunstwerke seit dem Altertum für den Auftraggeber vor Baubeginn des teuren Originals in Kleinformat erstellt, damit dieser "Laie" sich eine Vorstellung davon machen konnte. Auch im modernen Fahrzeugbau wurden schon früh Modelle als Muster benutzt, um technische, aber auch ästhetische Aspekte zu untersuchen. Die Firmen unterhielten oft spezielle Modellbauabteilungen, die im allgemeinen mit dem Material Holz arbeiteten. Schon früh läßt sich nachweisen, daß diese technischen Kapazitäten auch genutzt wurden, umin Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen der Unternehmenaufwendige Geschenk-Modelle in wertvollerem Material herzustellen. Für beide Modellarten zeigt das Museum Belegstücke (Halle 3 und 4). Eine Sondergruppe bilden im Frieden oder während des Krieges meist durch Instandsetzungseinheiten in Stahl angefertigte Geschenkmodelle, die meist zum Abschied eines Vorgesetzten überreicht wurden. Auch davon zeigt das Museum zwei Exemplare (Vitrine in Halle 4). In der militärischen Ausbildung spielten Modelle stets eine große Rolle. Sie machten einerseits den Soldaten anschaulich, wie das Material des möglichen Gegners aussah. Andererseits wurden sie benutzt, um damit "Kriegsspiele" mit zwei Parteien zu veranstalten, d. h. eigene und feindliche Züge/Kompanien im militärischen "Sandkasten" gegeneinander antreten zu lassen. Dies erforderte kleine Formate undwegen der StückzahlSerienfertigung: im Allgemeinen im Guß-Verfahren. Belegstücke dieser Ausbildungsmodelle sind in Halle 4 ausgestellt. Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich eine regelrechte Modellbau-lndustrie. Europäische, amerikanische und aslatische Hersteller entwickelten Modell-Bausätze meist aus Kunststoff oder Fertig-Modelle in Serien (z. B. Deutsche Panzer des 2. Weltkrieges) in Spritzguß. Beide Arten fanden Millionen Käufer. Der Reiz der Bausätze besteht zunächst im sorgfältigen, richtigen Zusammenbau. Fortgeschrittene Modellbauer entwickeln kleinste Details z. B. Zubehör selbst, die dem Hersteller oft zu fertigen zu schwierig war (Miniaturisierung). Die "richtige" Farbgebung oder Tarn ung schließt die Arbeit ab. Sie ist derwesentliche Reiz bei fertiggegossenen Modellpanzern. Die "Könige des Modellbaus" sind Spezialisten, die aus Metall jedes Teil ihres Modells (bis zum Kettenglied) maBstabsgetreu selbst fertigen, zusammenbauen und das fertige Modell mit Motoren, Hydraulik und/oder Funksteuerung fahrbereit und funktionsfähig machen (Halle 3). Hierzu sind Geduld, hohes technisches Wissen und handwerkliche Fertigkeiten erforderlich. Diese Modellbauer erwerben oft spezielle Kenntnisse des Panzerbaus. Allein in Deutschland gibt es (geschätzt) ca. 250.000 Modellbauer, die sich in eigenen Fachzeitschriften informieren und internationale Kontakte pflegen. Von diesen Modellen zu trennen sind Spielzeug-Modelle. Sie werden "fertig" verkauft und werden von Kindern in der echten Sandkiste (nicht im Sandkasten!) oder im Kinderzimmer "eingesetzt". Der natürliche menschliche Aggressionstrieb kann mit ihnen harmios "ausgespielt" werden. Zu einervormilitärischen Prägung führt das Spiel nicht. Auch bei SpielzeugModellen waren selbstfahrende Modelle (Federwerk oder elektrischer Antrieb) das Teuerste. Für die 30er Jahre zeigt das Museum in Halle 4 dafür Belegstücke, unter anderem des ehemals qualitätsvollsten deutschen Herstellers, der in Niedersachsen beheimatet war. |
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18 March, 1999 |
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